Besichtigung Stiftung HAM - 22.09.2012

37 Personen, Mitglieder, Verwandte und andere interessierte Personen treffen sich um 13.30 Uhr vor dem ehemaligen AMP in Burgdorf. 

Wir werden von den Herren Christian Sigrist und Willi Martin empfangen, sie werden uns in zwei Gruppen durch die Ausstellung führen.

Die Stiftung Historisches Material der Schweizer Armee ist die professionelle Organisation zur fachgerechten Betreuung des ihr zugewiesenen historischen Armeematerials. Die Stiftung arbeitet auf Grundlagen einer Leistungsvereinbarung mit dem VBS.

Unser Führer ist Christian Sigrist. Man merkt schnell, die beiden Herren sind mit viel Herzblut dabei. Die Ausstellung ist auf drei Hallen verteilt. In der ersten Halle die Kleinfahrzeuge, in der 2. Halle Lastwagen und Geschütze und in der letzten Halle die ganz grossen Geschütze. Da gab es vom Fahrrad, Bentley, Jeep, Unimog, Lastwagen, historische Panzerfahrzeuge, Artilleriegeschütze, die Luftabwehr samt 60 cm Scheinwerfer inklusive Kohlen, fahrender Tower, Brückenpanzer und vieles mehr zu sehen. Einen Panzer wo man die Munition von unten durch eine Luke an Bord nehmen konnte, allerdings nur für schlanke Personen geeignet, damit der Feind nicht mitbekam wann wieder Munition geladen wurde. Sogar ein für General Guisan zum Sargwagen umgebauter Kanonenwagen steht hier. 

Zu jedem Fahrzeug wusste Christian eine Geschichte zu erzählen. Zum Beispiel, dass sie den letzten gebauten Saurer unbedingt haben wollten. Obwohl andere in einem besseren Zustand gewesen wären wollten sie doch aus historischen Gründen unbedingt den zuletzt gebauten Lastwagen haben. Zu einigen seltenen Fahrzeugen kamen das HAM durch private Sammler welche die Fahrzeuge  nicht mehr benutzten oder infolge Platzmangel nicht mehr lagern konnten. Meistens in einem persönlichen Gespräch konnten sie die Leute überzeugen ihre Fahrzeuge doch dem HAM zu schenken. So kam manch seltenes Objekt wieder nach Burgdorf zurück. 

Unter den Besuchern gab es einige „ältere Herren“ welche man oft sagen hörte: „weisch no“.

Werden Fahrzeuge ausgemustert müssen sie immer zuerst nach Burgdorf. Dort werden Sie sortiert und je nachdem für die Ausstellung genommen oder an Private verkauft. So gab es einmal eine lustige Geschichte. Ein Löschwagen sollte ausgemustert werden und man teilte mit es habe keinen Wert diesen nach Burgdorf zu  bringen da er in einem derart schlechten Zustand sei. Aber Vorschrift ist Vorschrift und so kamen sie zu einem wunderschönen Löschwagen der ganz in Ordnung war. Nur wollte ihn wahrscheinlich ein Privater kaufen. Pech gehabt. Die meisten Fahrzeuge sind in Originalzustand. Wenn sie gar schlimm aussehen werden sie in der eigenen Werkstatt wieder instand gestellt.

Sämtliche Fahrzeuge werden regelmässig bewegt und sind alle fahrtüchtig. Damit alles wieder rund läuft müssen 30 km gefahren werden. Das meiste auf der Strasse, die Panzer werden nur auf dem Gelände bewegt. Fahrer sind meistens Pensionierte welche die Fahrzeuge und deren Macken noch kennen. Um den ganzen Fuhrpark „auszufahren“ braucht man 2 Jahre.

Die Ausstellung war vom Anfang bis zum Schluss interessant. Der GMMS bedankte sich bei Christian und Willi  mit einem guten Tropfen und wir mit viel Applaus. Ich habe selten Museumsführer gesehen die mit so viel Engagement und Wissen die Leute begeistern konnten.

Bei anschliessendem Apéro wurde noch ein bisschen fachgesimpelt. Es war ein gelungener Anlass und wir bedanken uns bei dem Organisator Kurt Zaugg.
 

Gisela Zaugg