Mit dem Steyr durch Täler… 4.-5.09.2015

Vom Emmental durchs Aaretal, durchs Wiggertal, dann durchs Reusstal mit Rast im Urserental.

Weiter durchs schier endlose Rhoooonetal, durchs Pays d‘ Enhaut, Saanetal durchs Simmental ins Aaretal und zurück in den Stall, ins Emmental.

Unsere 2-Tage Übung begann am Freitag um 12.30 Uhr im AMP-Burgdorf. Das Programm mochte erfreulicherweise 18 Kameraden zu begeistern. Nach kurzer Begrüssung durch den TL wurden die Lastwagen gefasst, uns wurden Steyr versprochen, doch es reichte nicht ganz und so musste zusätzlich ein IVECO gefasst werden.

Hansruedi Moser und Kurt Zaugg stellten das Programm vor. Erstes Ziel, die Schwerverkerskontroll- stelle in Erstfeld, aus termingründen, ab über die Autobahn. Mit den heutigen Kommunikations-mitteln ist man auch auf Militärfahrzeugen immer bestens informiert. Ein schwerer Verkehrsunfall auf der Autobahn im Raume Luzern liess uns aufhorchen. Eichtunnel und Stau, betroffen war aber die Gegenseite. Die neusten Nachrichten und der gewaltige Aufmarsch der Rettungskräfte stimmten die meisten unserer Fahrer sehr nachdenklich.

In Erstfeld wurden wir sehr freundlich empfangen und über Sinn und Zweck der riesigen Anlage, welche am 09. September 2009 eröffnet wurde, informiert. Eine umfassende Kontrolle eines Lastwagens konnten wir gerade 1 : 1 mitverfolgen. Eindrückliche Zahlen wurden uns präsentiert, so stehen über 490 Parkplätze für Lastwagen bereit, nicht nur zu Kontrollzwecken, sondern auch als Stauraum für das Dossier-System-am Gotthardtunnel. Täglich können etwa 150 Fahrzeuge geprüft werden. Ausgewählt wird nach dem Zufallsprinzip, die gute Nase und das geschulte Auge des Mittarbeiters an der Eingangskontrolle bestimmt, wer geprüft wird.

Gewicht, Länge, Breite und Höhe des Fahrzeuges werden elektronisch vermessen und ausgewertet. Der Zustand von Fahrzeug und Fahrer werden überprüft. Sind Fahrtenschreiber, Papiere und Fahrer in Ordnung geht die Fahrt durch den Gotthard weiter, werden Mängel festgestellt, heisst es knallhart, abladen oder umladen, reparieren oder abschleppen, ausruhen oder ausnüchtern, Busse bezahlen oder Verfahren entgegennehmen! Eindrücklich war der menschliche Aspekt, alle Chauffeure können auf dem Gelände gratis übernachten, Dusche und WC-Anlagen stehen gratis zur Verfügung. Urner Trinkwasser gibt’s auch gratis, ja auch das gibt’s noch in der Schweiz. Übrigens ist das ganze Areal über 7‘000 m2 gross, kostete über 70 Mio. Franken und hat jährliche Betriebskosten von ca. 6 Mio. Franken. Das Kontrollzentrum untersteht dem Kanton Uri. Übrigens, Militärlastwagen werden sehr selten kontrolliert, man traut den AMP und den Fahrern.

Zum Schluss wurden uns Exponate der fehlerhaften Teile vorgestellt, defekte Pneus und Felgen, durchgerostete tragende Elemente, gebrochene Bremsscheiben usw., es würde den Rahmen sprengen, wollte man alles Material aufzählen, was da durch die Gegend gefahren wird, es war sehr eindrücklich. Nach etwa 2 Stunden mit vielen Informationen und gemischten Eindrücken verab-schiedeten wir uns in Richtung 2. Ziel in Andermatt. Wir danken den Herren für den freundlichen Empfang und die Gastfreundschaft.

Stau kann auch auf der Autobahn recht amüsant sein, aus dem hohen Truck in die verschiedenen Autos zu schauen, ja manchmal sollte man besser wegschauen! Auftanken in Andermatt und Fahrzeuge parkieren vor der Kaserne. Zimmerbezug im Hotel Bund, niemand wollte ein Einzelzimmer, dafür gab es genügend Bette. Heute liegt man nordisch, nur betten muss man selber, was dann auch sehr unterschiedlich ausgeführt wurde. Nach einer längeren Wanderung trafen wir uns zum Nachtessen im Hotel. Das Essen war gut, der Service sehr aufmerksam und das Dessert ganz gut. Nach dem Essen wollten einige noch Herrn Sawiris besuchen, er hatte jedoch keine Zeit oder war nicht anwesend, seine Visitenkarte wusste zu begeistern, die Preise in seinen Lokalitäten jedoch weniger.

Nach einer geruhsamen Nacht, die Unterkunft war sehr komfortabel, sogar mit Unterbodendusche und Sauna, wurde das Frühstück serviert, nein nicht am Bett, aber im Hotel und es war umfangreich und sehr gut. Wir danken für die Gastfreundschaft in Andermatt.

Trotz Regen und Nebel brachen wir früh auf in Richtung Furka. Es war teilweise sehr schmal, der Ver-kehr wegen der frühen Zeit und der miesen Witterung sehr mässig. Auf der Passhöhe, 2431 M.ü.M., ganz wenig Schnee und auf der Walliser Seite schönes Wetter, schön präsentierte sich Gletsch. Vom Rhonegletscher war nicht viel zu sehen, hat sich vermutlich nur versteckt. Der Flugplatz von Ulrichen war unser viertes Ziel, endlich ein grosszügiger Parkplatz mit über 500 m Zieleinlauf. Ein einheimischer Redlibueb hat uns sofort und unaufgefordert seine Meinung über die Andermatter verraten, wir behalten seine Bemerkungen diskret für uns. Dann wanderten wir zum Kaffee, Hunger verspürten die wenigsten, zu umfassend war das Frühstücksbuffet.

Fahrerwechsel und kurze Befehlsausgabe bis zum Ziel Nummer fünf. Immer geradeaus, ja nicht in ein Seitental abbiegen, es geht nirgends weiter! Das Oberwallis präsentierte sich schön und gepflegt. Ab Brig eher das Gegenteil, das Unterwallis, eine Industriebrache, das die Ansicht der Schreiberlinge. Was faszinierte waren die Satalitenschüsseln in Leuk und die Windräder ganz unten im Wallis. Das Wallis kann enorm lang sein, mit dem immer gleichen Ton im Ohr wird es mühsam. Ab Aigle wurde es interessant, eng, steil und kurvig, so eine richtige Steyr-Strecke. Das fünfte Ziel, dem Haber entgegen auf dem Col des Mosses, auf nur noch 1445 Meter, rückte näher. Genügend Parkplätze und Mittagessen mit Rösti-Variationen, weich, knusperig und auch für zahnlose, einfach Rösti für alle.

Nach dem Essen dem Ziel sechs entgegen in den Stall nach Burgdorf. Durch das schöne Pay d‘ Enhaut, über Chateau d‘ Oex, Saanen, Saanenmöser und Zweisimmen dem Aaretal entgegen, wunderschön diese Gegend. Ab Wimmis über die Autobahn, noch recht zügig über Bern nach Kirchberg und Burgdorf. Die Staumeldungen erreichten uns erst bei der Fz-Abgabe, uns konnte das nur recht sein.

In Burgdorf durften wir erfreut und zufrieden feststellen, Ziel erreicht, pannenfrei und unfallfrei, zwei Tage unterwegs, im Schnitt 480 Kilometer gefahren. Unbestätigten Berichten zufolge soll ein Camion zu spionagezwecken geblitzt worden sein. Ende gut, Alles gut! Und wo trifft man sich nach vollbrachter Tat, natürlich in der Brauerei Burgdorf zum kühlen Hellen. Na dann Prost!

Den Organisatoren gebührt unser herzlicher Dank, es waren zwei schöne Tage, habt es gut gemacht, Kameraden.
Die beiden Schreiberlinge: Marco und Walti Blaser